Backup oder Datensicherung

Vorwort zu Backup

Datenverlust tut immer weh und kann im Falle eines Onlineshops sogar die wirtschaftliche Existenz bedrohen. Die erste Regel für die optimale Pflege und Wartung einer Website ist dementsprechend das Einrichten regelmäßiger Backups.

Wie wichtig dieses regelmäßige Backup deiner Site ist, zeigen mir oft die Fragen, die im WordPress-Forum gestellt werden. Da verschwinden angelegte Seiten oder Medien oder die Site funktioniert nicht mehr richtig. Ich verwende sehr viel Zeit für ein Backup meiner Websites. Neben dem automatisierten Backup führe ich von Zeit zu Zeit auch manuelle Datensicherungen durch. Dem mußt du nicht folgen, aber es kann ein Beispiel sein.

Was muss bei einer WordPress-Website gesichert werden?

WordPress besteht aus zwei Teilen. Es gibt:

  • die MySQL-Datenbank, in der unter anderem die Benutzerkonten und Inhalte der einzelnen Websites gespeichert sind
  • das Webverzeichnis, in dem sich die Dateien für das CMS, das Template, die Plugins und sämtliche Medieninhalte befinden

Für den vollständigen Schutz sämtlicher Daten musst du die Datenbank sichern und sämtliche im Webverzeichnis hinterlegten Dateien abspeichern.

Welche Backupmöglichkeiten gibt es?

A. Der Provider führt regelmäßig, in aller Regel mindestens täglich, ein Backup durch. Die Wiederherstellung kann allerdings kostenpflichtig sein.

B. Backup mithilfe eines WordPress-Plugins. Für ein Backup mittels Plugin sind u. a. folgende Erweiterungen empfehlenswert:

  • VaultPress – Plugin für automatische Backups mit Cloud-Anbindung
  • BackWPup – populäres Plugin, einfach zu installieren und in der Basisversion kostenlos
  • UpdraftPlus – eines der am besten bewerteten Backup-Plugins, ebenfalls in der Basisversion kostenlos.

Ich verwende seit Beginn meiner Arbeit mit WP das Plugin Updraft Plus, deswegen gehe ich auf dieses ein und erkläre die Vorgehensweise.

C. Ich stelle ein manuelles Backup her z. B. mittels eines FTP-Clients wie FileZilla und des Datenbank-Programms phpMyAdmin. Das ist allerdings für ungeübte Einsteiger nicht ganz einfach, aber durchaus machbar.

  • Eigenbackup
  • Plugin
  • FTP
  • Providerbackup

A. Datenwiederherstellung durch den Provider

Provider (=Hosting-Anbieter) integrieren in ihre Pakete in der Regel eine Backup-Funktion. Optimal ist ein tägliches automatisches Backup, das den totalen Datenverlust verhindert. Solch ein Backup wird meist eine begrenzte Anzahl von Tagen verwahrt und durch neuere ersetzt. Im schlimmsten Fall sind die Änderungen des Tages verloren, was bei einem Online-Shop sämtliche Bestellungen sein können. Die Einrichtung und Wiederherstellung der Backups erfolgt über den Kundenbereich. Da ich nur das Verfahren bei IONOS kenne, zeige ich dir, wie du deine Daten wiederherstellen kannst.

Natürlich kannst du Kontakt mit dem Support aufnehmen und telefonisch eine Wiederherstellung veranlassen. Es wird aber auch die Möglichkeit geboten, aus der Datensicherung der letzten 7 Tage diese Wiederherstellung manuell anzustoßen. Das ist praktisch, und du hast die volle Kontrolle.

B. Backup mit Updraft Plus

Über den Menüpunkt Plugins installieren suche ich Updraft plus, installiere und aktiviere es.

Gleich nach der Aktivierung erscheint ein Fenster, mit dem bereits Einstellungen vorgenommen werden sollen.

Bereits nach der Installation des Plugins fordert dich UpdraftPlus dazu auf, ein erstes Backup zu erstellen.

Führe also direkt dieses erste manuelle Backup durch, indem du auf den Button „Jetzt sichern“ klickst, um den Ist-Zustand deiner Website zu speichern und gegebenenfalls zukünftig wiederherstellen zu können.

Das Sicherungsfenster klappt auf. Belasse es bei den Voreinstellungen, also die beiden Häkchen, und klicke auf den Button „Jetzt sichern“.

Da die Voreinstellungen übernommen worden sind, also kein externer Speicherort gewählt wurde, befindet sich auf dem Server unter wp-content jetzt ein neuer Ordner „updraft“, und in diesem ist das Backup jetzt in mehreren Dateien gespeichert.

Ich sichere auch diese Dateien regelmäßig in einem Ordner auf meiner Festplatte, indem ich sie mit FileZilla herunterlade.

Danach stellst du deinen Sicherungsplan ein. Ich verwende hier die wöchentliche Sicherung und lasse 5 Sicherungen speichern. Für mich ist dabei entscheidend, dass ich den Zustand der Website bis 5 Wochen zurück wiederherstellen kann. Denn es kann ja durchaus sein, dass ich einen Fehler der Site erst nach mehreren Wochen bemerke. Je nach Bearbeitungsumfang führe ich aber auch eine Sicherung nach Bearbeitungen durch. Das verkürzt dann allerdings den Zeitraum, wie weit ich zurück greifen kann, denn es wird ja jeweils die älteste Sicherung gelöscht.

Für die Zeit der Bearbeitung dieses Tutorials habe ich tägliche Sicherung eingestellt, da ich ja täglich an der Site arbeite.

Wiederherstellen mit Updraft Plus

Zum Wiederherstellen aus der Datensicherung navigiere ich im Dashboard zu Plugins > Updraft Plus > Einstellungen > Sicherung/Wiederherstellung. Dann suche ich die Datensicherung aus, die ich für die Wiederherstellung nutzen möchte und klicke auf „Wiederherstellen“. Für den weiteren Anblauf halte dich an die Vorgaben.

C. Manuelles Backup mit FileZilla und phpMyAdmin

Nicht ganz so einfach ist das manuelle Backup, es benötigt schon ein wenig Erfahrung, vor allem im Umgang mit phpMyAdmin. Aber auch das ist zu bewerkstelligen. Es ist dann wichtig, wenn du keinen Zugriff mehr auf WordPress haben solltest, z.B. nach einem Hackangriff.

Zunächst lade ich mit FileZille die Daten vom Server auf meine Festplatte. Dazu rufe ich auf dem Server den entsprechenden Ordner auf. In der linken Spalte sehe ich jetzt die Struktur meiner Festplatte, in der rechten Spalte die Struktur auf dem Server.

Da ich eine Reihe von Websites betreibe, habe ich auf einer Websitepartition für jede Site einen eigenen Ordner. In diesem speichere ich z.B. als Zubehör Texte und Bilder oder, wie hier zu sehen, Ordner für das Serverbackup und für das Datenbankbackup.

Ich markiere nun auf der rechten Seite alle Dateien im unteren Feld und ziehe diese in den freien Raum der linken Spalte. Die Dateien werden nun kopiert.

Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass alle Dateien bei meiner Festplattensicherung mitgesichert werden und so mehrfach vorhanden sind.

Dann ist der etwas schwierigere Teil dran: die Sicherung der Datenbank. Auch hier gebe ich meine Erfahrung bei IONOS weiter, denn das Verfahren bei anderen Providern kenne ich nicht.

Zunächst logge ich mich im Kundencenter von IONOS ein und folge dem Menü zu „Datenbanken > Verwalten“.

Ich suche meine Datenbank und klicke auf „Öffnen“.

Die Datenbank mit allen Unterverzeichnissen und Daten wird angezeigt, Klicken auf „Exportieren“. Im folgenden Fenster belasse ich es bei den Voreinstellungen und klicke auf OK. Das nächste Fenster zeigt mir meinen Windows-Explorer, und ich suche den Speicherort für meine Datenbankdatei im Format dbs1234567.sql.